Weltcup in Kvitfjell (NOR)

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Hallo liebe Leser!

Mein erster Auftritt auf der Olympiaabfahrt von 1994.

Am Freitag kam ich in Norwegen das erste Mal in der Super Kombi zum Einsatz.

Selbstverständlich nur in der Abfahrt, und diese zum Training für das Rennen am Samstag. Trotzdem war ich sehr froh, dass ich diese Chance bekommen habe. Ich ging mit der Startnummer 43 ins Rennen und belegte den 16. Rang nur 0,95 hinter dem Sieger Didier Cuche. Für den Samstag konnte ich mich sehr gut einfahren, die Strecke gefiel mir immer besser. Wenn ich berücksichtige, dass ich ja eigentlich „kein Rennen“ gefahren bin sondern nur ein Training, war der Rückstand nicht so hoch. Ich war mir sicher mit meiner Rennabstimmung (mental, Rennanzug, Schi) noch schneller fahren zu können.

Die Abfahrt am Samstag

Der Start wurde gleich einmal zum Reservestart und um ca. 20min nach hinten verlegt. Der Grund: Nebel und Schneefall!! In diesen 20min wurde kaum mit der blauen Farbe nachmarkiert und so wurden wir dann bei immer schlechter werdenden Verhältnissen vom Start gelassen.

Es soll jetzt keine Ausrede sein, aber angeblich war es mit dem Schneefall bei mir schon eher am schlimmsten, und so kam es, dass ich im unteren Teil der Strecke durch meine Schibrille fast nichts mehr gesehen habe. Der sehr feuchte Schnee verpickte die Scheibe der Brille total, dazu kam eben noch der Nebel.

Viele, die mich im Fernsehen beobachtete haben, werden sich gewundert haben, wohin ich beim letzten Übergang gesprungen bin. Ich habe mich auch gewundert.

Ich habe in diesem Moment kein Tor, keine Absprungkante und keinen Boden gesehen. Krank eigentlich –  und das mit 120 km/h!!! In „Renntrance“ habe ich mir aber nicht viel dabei gedacht. Den Aufsprung konnte ich ebenfalls nur erahnen und so kam es, dass ich diese Bodenwelle, die mich beinahe abgeworfen hätte, nicht gesehen habe. Ich meine ja nach wie vor, dass diese Bodenwelle ein Wandl vom Super Kombi Slalom war. Ein Grund mehr warum ich diesem Bewerb nichts abgewinnen kann.

Letztendlich war ich froh, gesund im Ziel abgeschwungen zu haben. Nach Klaus Kröll, der hinter mir fuhr, wurde das Rennen unterbrochen. Für fast 2 Stunden!

Bei klarer Sicht gewann dann Didier Cuche mit Nummer 30 und ein junger Norweger fuhr mit Nummer 61 auf den 10 Platz. Somit war es für die FIS Verantwortlichen ein super Rennen. Von den ersten 12 Nummern war Marco Sullivan (USA) als 46. der Beste!

Zu meiner großen Verwunderung wurde uns kein Re-Run unter den viel besseren Verhältnissen gewährt. Ich wollte in einen Gespräch mit Toni Giger erfahren warum das nicht gemacht wurde. Als bei diesem Gespräch FIS Race Director Hujara und sein Assistent Schmalzl dazukamen meinte ich zu ihnen, dass es heute zu gefährlich war und nicht fair! Sagte er: „Wenn dir das heute zu gefährlich war, ist es besser wenn du dir einen anderen Sport suchst!?“ Soviel zur Kritikfähigkeit der FIS.

Ich war selten so angefressen wie an diesem Tag, die Konzentration galt aber bald dem Rennen in der Lenzer Heide.

Schöne Grüße

Andi