Weltcupabfahrt in Bormio

 In Weltcuprennen

Montag, 31. Dezember 2007

Hallo liebe Leser und Leserinnen!

Am Samstag feierte ich auf der Stelvio in Bormio meinen bisher größten Erfolg, ich wurde bei der Abfahrt zweiter hinter dem Amerikaner und Weltmeister 2005 auf dieser Strecke Bode Miller.

Aber nun einmal von Anfang an.

Es ist für mich jetzt schon Tradition, dass ich am Stefanitag wieder meine Sachen packe und nach Bormio reise. Zuvor trainierte ich Samstag und Sonntag mit meinen Kollegen Kröll, Scheiber und Walchhofer noch je einen Tag Super G und Riesentorlauf in Flachau und Maria Alm. Ich fühlte mich recht gut in Form, einzig mein rechtes Knie wurde durch das Training etwas mehr geschwollen (leichte Probleme seit Kamelbuckelsprung in Gröden).

Im ersten Trainingslauf in Bormio versuchten wir vom Setup einmal etwas anderes. Mein Servicemann Franz und ich dachten, dass es eisiger ist als es dann im Endeffekt eigentlich war. So bin ich in diesem Lauf nicht ganz so locker Schi gefahren. Platz 21 war aber mit einigen Fehlern trotzdem ok. Ich sah noch einige Reserven.

Im zweiten Trainingslauf war zwar die Einstellung mit den Kanten besser, aber immer noch zu aggressiv. Ich war mit Startnummer 13 zwar hinter Bode Miller an 2. Stelle, wurde aber dann durchgereicht bis an die 11. Stelle.

Nach dem zweiten Trainingslauf war für mich eines klar. Ich darf im Rennen mit Startnummer 9 im Ziel einen nicht zu kleinen Vorsprung bzw. gar keinen Rückstand haben, um im Endklassement irgendeine Rolle zu spielen. In Bormio ist es ähnlich wie in Gröden … höhere Nummer = mehr Sonne in der Piste!

Also gab es nur eine Devise – volle Attacke!!  Mein Knie und meine Ferse waren an diesem Tag kein großes Problem und so konnte ich, im Unterschied zu Gröden, so richtig befreit drauf los fahren. Es machte mir richtig Spaß und im Zielhang merkte ich schon, dass mir da heute etwas gelungen sein könnte. Im Ziel wollte ich so schnell wie möglich wissen was los ist und bin gleich unter der Videowall stehen geblieben. Der Vorsprung von 0,45 auf Klaus Kröll war der große Vorsprung, den ich mir vorgenommen habe. Genial in diesem Moment!

Das Warten im Zielraum war ein unbeschreibliches Gefühl. Läufer um Läufer blieben hinter, zum Teil hatten sie bis ca. 53 Fahrsekunden noch recht gut mitgehalten, aber spätestens dann wurde der Rückstand der meisten immer größer. Am knappsten ist mir gleich 2 Nummern nach mir Jan Hudec gekommen, 0,09 trennten uns. So hielt die Führung bis zur Nummer 20, Bode Miller. Der Weltmeister in der Abfahrt und Super G von Bormio 2005 war vor allem im oberen Teil schneller als ich und kam mit 0,45 Sekunden Vorsprung ins Ziel.

Sicher hoffte ich noch auf einen kleinen Fehler, aber er war an diesem Tag das erste Mal in dieser Saison fehlerfrei und hat somit absolut verdient gewonnen.

Herzlichen Dank an die Fan-Unterstützung in Bormio, 12 nahmen den weiten und mühsamen Weg auf sich und konnten sich mit mir über mein bisher bestes Weltcupresultat freuen.

Zu Hause in Göstling gingen wir natürlich nicht gleich ins Bett. Mit einigen 1/3 erln und einer vom Wirten Engelbert Zettel Gh. Hausl, gesponserten Gulaschsuppe lässt es sich doch besser schlafen *g*

Herzlichen Dank auch noch an Rudi Kefer vom Autohaus Senker in Waidhofen/Ybbs, der den VW Bus für die Fanfahrt großzügig spendierte.

So, das war mein Highlight zum Jahresabschluss.

Die nächste Abfahrt ist in Wengen, ein besonderer Boden für mich. Aber auch hier wird es irgendwann passen, warum nicht 2008?

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!

Andi

 

PS: leider muss ich meine beiden internen ÖSV-Videos (Beaver Creek Sturz und Kamelbuckel) vom Netz nehmen. Vielleicht findets ja im Youtube was *g*